Nachhaltige Mode | Top-Marketing-Trends Herbst/Winter 2021-22

 

 

 Noch nie war Nachhaltigkeit ein so beliebtes Thema wie heute in der Modebranche. Marken integrieren zunehmend nachhaltige Praktiken nicht nur in ihre Mode, sondern auch in ihr Geschäftsmodell. Diese Marken nutzen kreative Leitung und Marketing, um Diskurse zu ändern und die Branche nachhaltiger auszurichten. Durch einen Blick auf ihre Marketingtrends können wir herausfinden, wie Branchenführer diesen Wandel in ihren Herbst/Winter-Kampagnen 2021-2022 kommunizieren.

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 Verbraucher werden sich der ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Einkäufe immer bewusster und kaufen daher lieber bei Marken, die dieselben persönlichen Werte teilen. Daher erkennen Luxusmarken, dass sie, um diese sozialbewussteren Verbraucher anzuziehen und zu halten, nachhaltige Prinzipien verkörpern müssen, die nicht nur den Verbraucher ansprechen, sondern auch der Markenidentität treu bleiben. Hier erfahrt ihr, wie einige der größten Namen in der nachhaltigen Mode genau das tun.

 
 

BRANCHENFÜHRER EBNEN DEN WEG

STELLA MCCARTNEY

Stella McCartney beweist einmal mehr, dass eine Marke keine Kompromisse beim Stil eingehen muss, um nachhaltig zu sein. Ihre Herbst-/Winterkollektion 2021 gilt als eine ihrer nachhaltigsten – eine optimistische, energiegeladene, farbenfrohe Vision von Sanftheit und Sinnlichkeit. Die Kollektion besteht zu 77% aus nachhaltigen Materialien und verwendet Wolle von Farmen mit hohen Tierschutzstandards und regenerativen Anbaumethoden sowie regeneriertes Nylon, umweltfreundliche Viskose und ECONYL.

Stella McCartney‘s Social-Media-Präsenz kommuniziert ihre nachhaltigen Überzeugungen ebenso deutlich wie ihre Kollektion. Die Beiträge konzentrieren sich auf ihr McCartney A bis Z Manifest, in dem die britische Designerin ihre Plattform mit der nächsten Generation von Künstlern teilt, die ihre Visionen durch ihre Werte interpretieren. Andere Beiträge beschreiben auch McCartneys Teilnahme an der derzeit in Glasgow stattfindenden Klimakonferenz COP26, wo sie mit führenden Politikern der Welt über die positiven Auswirkungen nachhaltiger Materialien spricht.

 
 
 
 

GUCCI

Zum 100-jährigen Jubiläum von Gucci, ist die Herbst-/Winterkollektion 2021 von Alessandro Michele ein Beweis für die „Kraft der Marke Gucci“. Er untersucht die Geschichte des italienischen Modehauses neu, verleiht Guccis klassischen Reitcodes eine fetischistische Note und mischt seine eigenen Symbole mit den ikonischen Formen einiger Stücke, von Demna Gvasalias Balenciaga.

Seit 2015 hat sich die Marketingstrategie von Gucci immer das klare Ziel gesetzt, das Engagement der Marke für soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Tatsächlich präsentiert die in Florenz ansässige Marke sogar die Eröffnung von zwei Ausstellungen, „The Obama Portraits“ und „Black American Portraits“, im LA County Museum of Art in Los Angeles, Kalifornien. 

„The Obama Portraits“ features die Künstlerin Kehinde Wiley, die ein bahnbrechendes Porträt des früheren amerikanischen Präsidenten Barack Obama vor einem farbenfrohen Hintergrund zeigt, der Obamas persönliche Geschichte symbolisiert. „Black American Portraits“ zeigt schwarze Figuren in einer Reihe von Medien aus zwei Jahrhunderten Geschichte.

 
 
 
 

VIVIENNE WESTWOOD

Vivienne Westwood wird seit über zehn Jahren mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht und benutzte zu 90 % umweltschonenden Materialien für ihre Herbst-/Winterkollektion 2021. Die Kollektion verwendete Upcycling-Deadstock, Viskose, Bio-Seide und neu gewonnenen recycelten Denim. Ein Großteil ihrer Ideologie und Designs, sind basierend auf Daphnis und Chloe, einem Gemälde des französischen Malers François Boucher aus dem Jahr 1743. 

Die Social-Media-Strategie der Marke hängt auch zusammen mit Westwood‘s Engagement für Nachhaltigkeit. Zum Beispiel, werede Beiträge gepostet, die die britische Designerin bei Klimaprtesten zeigt. Zudem sind viele Blog-Posts der Klimakrise gewidmet.

 

 
 
 

PRADA

Die Herbst-/Winterkollektion 2021 von Prada spricht für ein kollektives Hoffnungsgefühl, welches mit dem absehbaren Ende der Pandemie wächst. Als Fortsetzung der Menswear-Linie verbindet die Kollektion Männer und Frauen, indem stereotypische männliche Characteristken in Frauen und weibliche Characteristiken in Männern verknüpft werden. 

Androgyne Anzüge wichen anderen Stücken wie einem schulterfreien Mantel mit Puffärmeln in elektrischem Gelb und einem Clutch-Mantel aus Kunstpelz und dem regenerierten Re-Nylon des Unternehmens. Bei dieser Kollektion legten Raf Simons und Miuccia Prada Wert auf Leichtigkeit und Eleganz, um zu verstehen, wie die Pandemie die Mode verändert.

 
 
 

CHLOÉ

Gabriela Hearsts erste Kollektion für Chloé würdigte die Gründerin der Marke Gaby Aghion und den Boho-Geist des Pariser linken Ufers. Zudem enthielt die Kollektion auch Merkmale des uruguayischen Erbes der Designerin. 

Und natürlich stand die altruistische Nachhaltigkeit von Hearst im Mittelpunkt. Blusen und Kleider wurden mit Marmordrucken aus Algen und Eiern verziert. Die organischen Farben des Nebenproduktes Shearling und der Öko-Leder-kleidung wurden durch nicht-chemische Prozesse hergestellt. Das archivalische Schmetterlingsmotiv des Hauses wurde auf Pullover aus recyceltem Kaschmir und Merinowolle aufgebracht. 

Chloés Social-Media-Präsenz unterstreicht die erdige Natur der Sammlung in Posts über die empfindlichen Elemente die in den natürlichen Ökosystemen des Planeten existieren. Unter anderem gibt es Bilder von Pilzen, Pflanzen und sogar einer Wassermelone, die das Publikum daran erinnernt, dass die Natur überall um uns herum existiert, ob wir es bemerken oder nicht.

 

 
 
 

BURBERRY

Im Vergleich zu seinen früheren Kollektionen mit Burberry wurde Riccardo Tiscis Herbst-/Winterkollektion 2021 eher von Instinkt als Methodik geleitet. Er drückte diesen Instinkt aus, indem er auf Kleidung, die historisch in der Natur getragen wurde verwies. Jedoch passierte dies mit einer sinnlichen Note, durch die, die traditionell maskulinen Wurzeln der Marke mit Weiblichkeit verbunden wurde. 

Diese naturalistische Denkweise wurde von den Bewegungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts inspiriert, als Instinkt und Impuls mehr geschätzt wurde als Rationalismus und Materialismus. Um die Kollektion zu ergänzen, veröffentlichte die britische Luxusmarke ein Video mit einer vielfältigen Gruppe britischer Frauen, die über die Bedeutung von Weiblichkeit reflektierten.

 

 
 
 

TRENDS

Nicht nur die Mode selbst, sonder auch die Themen, die Designer durch ihre Kollektionen erkunden werden immer inklusiver. Nachhaltigkeit wird ein zentrales Thema bleiben, zumal die Diskussion um Klimawandel und Umwelt weitergeht. Aber auch Themen wie Diversität und die Verschwimmenden Definitionen Männlichkeit und Weiblichkeit sind oftmals in den Kollektionen der Top-Marken integriert. Der neueste Verbraucher der Modebranche ist sozialbewusste und erwartet dies auch von den Marken, von denen sie kaufen.