Wie steht es um Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion in der Mode?

 

 

Februar ist der Black History Month. Der CFDA veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der PVH Corp. den Report zum Stand von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in der Modebranche, eine umfassende Untersuchung mit Handlungsempfehlungen für repräsentative und gerechte Arbeitsplätze in der amerikanischen Modeindustrie.  Die Studie soll die Erfahrungen schwarzer Mitarbeiter und Stimmen aus der Branche sowie anderer unterrepräsentierter, benachteiligter und unterprivilegierter Gruppen in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Branche hervorheben.

 
 

Wusstest du, dass 37% der Schwarzen Angestellten angeben, ihr Einkommen aufstocken zu müssen, im Vergleich zu 23% der weißen Angestellten? War dir bekannt, dass 26% der nicht-weißen Mitarbeiter im Vergleich zu 1% der weißen Mitarbeiter angeben, dass ihre Ethnizität in der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf den Erhalt von Gehaltserhöhungen und Beförderungen hatte? Besonders Schwarze (40 %) und asiatischstämmige (27 %) Mitarbeiter sagen das.

 

So lauten einige der Ergebnisse des Reportes, der auf einer gemeinsamen Mission für messbare Veränderungen aufbaut, für die CFDA und PVH 2018 begannen, zusammenzuarbeiten. Das gemeinsam verfasste Briefing dient als Grundlage und Rahmen für Fortschritt. Die Auswertung stützt sich auf eine Umfrage von McKinsey & Company mit mehr als 1.000 Berufstätigen aus 41 Unternehmen, 20 Interviews mit Stakeholdern und drei Fokusgruppen mit Studenten und Nachwuchsdesignern. Die Untersuchung wurde nach umfangreicher Vorbereitung und Planung im Herbst 2020 durchgeführt. Der CFDA und PVH identifizierten sechs Schlüsselbereiche: Sensibilisierung, Zugang, Förderung, Interessenvertretung, Vergütung und Zugehörigkeit.  Jeder dieser Bereiche wird gründlich erforscht und von Dateneinblicken, persönlichen Erzählungen und Schritten zur Intervention begleitet.

 

"Die Modeindustrie, sowohl in den USA als auch weltweit, hat historisch mit den Möglichkeiten und Wegen für Schwarze Talente gekämpft. Wir müssen dies kollektiv angehen und ändern. Unsere Arbeit ist entscheidend, um Schwarze Kreative und Fachkräfte in der Modebranche zu identifizieren, zu verbinden, zu unterstützen und zu fördern", sagt CaSandra Diggs, Präsidentin des CFDA.

 
 

 

ZENTRALE SCHLUSSFOLGERUNGEN

  • Fast 60% der Befragten geben an, dass ihre Unternehmen interne oder externe Maßnahmen zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ergriffen haben, wobei vier von fünf der Meinung sind, dass diese Maßnahmen authentisch sind. Darüber hinaus glaubt die Mehrheit der Befragten (78%), dass ihr Arbeitgeber die Unterschiede, die Menschen am Arbeitsplatz mitbringen, schätzt.

  • People of Color sind nur zu 16% in der Führungsetage und zu 15% in der Geschäftsführung vertreten, obwohl sie 32% der Einstiegspositionen besetzen. Im Gegensatz dazu haben weiße Männer mehr als die Hälfte (54%) der Führungspositionen und die Mehrheit der Vorstandssitze (72%) inne, obwohl sie nur 26% der Einstiegspositionen innehaben.

  • 50% der Schwarzen Angestellten geben an, dass eine Karriere in der Modebranche nicht für alle qualifizierten Kandidaten gleichermaßen zugänglich ist, und fast jeder Vierte stellt die Leistungsgerechtigkeit der Möglichkeiten in Frage.

  • Schwarze Angestellte berichten über einen schlechteren Zugang zur Modeindustrie (68%) im Vergleich zu weißen Angestellten (37%).

  • LGBTQ+ Angestellte berichten von einem schlechteren Zugang zur Modeindustrie (51% stimmen dem nicht zu) im Vergleich zu heterosexuellen Angestellten (41%).

  • Schwarze Angestellte berichten, dass sie sich schlechter auf ihre erste Jobsuche vorbereitet fühlen (38% geben an, dass sie "überhaupt nicht ausgerüstet" waren) im Vergleich zu weißen Angestellten (19%).

  • "Schwarz ist momentan cool, aber was ist, wenn in ein paar Jahren die Gleichstellung nicht mehr ganz oben auf der Agenda [der Modeunternehmen] steht? Wird man mir dann sagen, dass ich jetzt gehen kann? Ich mache mir Sorgen darüber, dass ich einen Einstiegsjob in der Modebranche bekomme, ein paar Jahre bleibe und dann feststelle, dass ich etwas mit großer Leidenschaft mache, was ich nicht tun kann", sagte ein Schwarzer Student.

 
 
 
  • Fast die Hälfte der Befragten (48%) gibt an, eine Empfehlung für ihre Stelle erhalten zu haben, wovon weiße Mitarbeiter (57%) überproportional profitieren, verglichen mit Schwarzen Mitarbeitern, von denen weniger als ein Viertel (23%) empfohlen wurde.Fast ein Viertel der Schwarzen Mitarbeiter (22%) berichtet, dass sie der Aussage nicht zustimmen, dass Personaleinstellungen auf fairen und objektiven Kriterien beruhen. Es besteht der Eindruck, dass es bei Einstellungen unfair zugeht, vor allem aufgrund unbewusster Voreingenommenheit und der Abhängigkeit von Empfehlungen.

  • Schwarze (40%) und asiatischstämmige (27%) Befragte gaben an, dass ihre Ethnie in der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf Gehaltserhöhungen und Beförderungen hatte (26% der farbigen Mitarbeiter gegenüber 1% der weißen Befragten).

  • Etwas mehr als ein Viertel (26%) der Schwarzen Angestellten gibt an, dass ihre Wurzeln einen negativen Einfluss auf frühere Gehaltserhöhungen und Beförderungen hatten; insbesondere Schwarze Frauen (42%) und asiatischstämmige Frauen (27%).

  • Ältere Befragte (im Alter von 56 bis 74 Jahren) geben an, dass sich das Alter negativ auswirkt (17% früher; 35% in Zukunft).

  • Frauen geben an, dass sie davon ausgehen, dass sich die Elternschaft in Zukunft stärker auf Gehaltserhöhungen/Beförderungen auswirken wird (14%) als in der Vergangenheit (6%), wobei weiße Frauen einen größeren Einfluss erwarten.

    *Den Bericht findest du hier: * Report zum Stand von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in der Modebranch