SCHAUPIELER*INNEN ALS BOTSCHAFTER*INNEN
Doch auch in der Außenwirkung sei das Schauspiel mit einer ganz wichtigen Verantwortung bedacht. Dabei ginge es insbesondere auch um die Verantwortung von Schauspielern und Schauspielerinnen, Leute zu erreichen, Ihnen neue Perspektiven zu offerieren und Denkanstöße zu generieren. Der Grundstein dafür sollte bereits im Writers Room gelegt werden und sich über die gängigen Klischees und Rollenbilder hinwegsetzen. Durch die Änderung des Narrativs könne man, so Maria Furtwängler in dem von Natalia Wörner produzierten Dokumentarfilm “A Women’s Story”, einer Darstellung von Gewalt bei Frauen entgegenwirken, und so die Manifestierung von Bildern aufbrechen. Aber auch die Rolle des Mannes wurde kritisch beleuchtet, mit dem Anspruch, sich von alten Stereotypen zu befreien, endlich die Möglichkeit zu haben, Emotionen als Mann freier ausleben zu können, um so den Weg aus einer männlichen Sackgasse zu finden, so Schauspieler Stefan Jürgens. Damit gäbe es dei Möglichkeit auf ein neues Narrativ für männliche Schauspieler, jenseits des erfolgreichen Managers, der zukünftig beides kann: Managen und Erziehen.
GREEN CONSULTANT
Ein besonderes Highlight war für die Veranstalterin der Green Actor Lounge Kerstin Schilly (La Maison Film GmbH) in diesem Jahr die Vergabe von fünf Stipendien zur Ausbildung als Green Consultant. Diese von der IHK in zwei Wochen mit Prüfung ausgebildeten Fachkräfte beraten zukünftig Film- und TV Produktionen um eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten.
Durch das Consulting sollen potentiale aufgedeckt werden, die jeden Schritt innerhalb einer Produktion verfolgen, angefangen beim Team über Technik und Transport bis hin zur Requisite. Dabei sei es immens wichtig so Sarah Jeschner, Produktionsmanagerin und selbst Green Consultant, RTL Deutschland, als Green Consultant möglichst offene Gespräche zu suchen mit der Fähigkeit, respektabel miteinander umzugehen, jedoch auch den Konflikt zu suchen, um so Veränderungen effizienter vorantreiben zu können.
Mit dem Ende der 2. Green Actors Lounge wurde aus der Filmindustrie ein starkes Signal gesendet, wichtige Themen wie Nachhaltigkeit oder Inklusion nicht mehr lediglich Peripher zu betrachten mit dem Appell, grüne Standards zu etablieren, nach innen starke Strukturen and Anreize zu schaffen und nach außen hin den Zuschauer und die Zuschauerin auf wichtige Themen zu sensibilisieren. Dabei gilt es, den geltenden Status-Quo die Stirn zu bieten. Oder wie es Simone Beauvoir sinnbildlich hervorhob: “Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.”