Green Actors Lounge | Ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Fairness

 

 

Mit der zweiten Green Actors Lounge in Berlin setzt die Filmbranchee einmal mehr ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Fairness. Schwerpunktthemen des zweitägigen Events waren Green Shooting, Sustainable Fashion, Soziales Engagement, Mental Health Queer & Diversity, die in vielfältigen Fach-Panels, Workshops und Networking diskutiert und kritisch betrachtet wurden. 

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Auf den ersten Blick könnte man sich Fragen, warum zerbricht sich die Filmbranche über nachhaltige Themen den Kopf? Klar helfen Pappbecher - und Teller statt Plastik beim Catering am Set oder wiederverwendbare Requisiten und Bühnenbilder. Doch es ist eher wohl ein dezenter Tropfen in der Fülle des Ozean, ohne große Hebelwirkung. 
 

DAS INNERE SPANNUNGFELD

Eben doch würden das namhafte Komitee und bekannte Botschafter*innen wie Natalia Wörner, Luise Befort, Hardy Krüger jr. oder Timur Bartels erwidern. Denn nicht nur der empathische Umgang, das offene Gespräch oder die Schließung von Gaps (Pay Gap, Care Gaps etc.) unter den Kollegen und Kolleginnen schafft die Basis für mehr Fairness und Nachhaltigkeit. Der Blick nach innen zeige, dass so manche Reformen überfällig seien. Das kann ein subtiler Sexismus am Set sein, die nicht objektive Besetzung von Rollen, die fehlende Bereitschaft der gesamten Filmindustrie sich mit kritischen Themen auseinanderzusetzen oder aber die immer noch nicht längst überfälligen Standards für Produktionen und Förderungen unter einem Green Motion Label.
 
 
 
 

 

Neben vielfältigen Fach-Panels, Workshops, Yoga Sessions und Networking gab es auch spannende Beauty Produkte von L’Oreal, nachhaltige nachhaltige Mode von Nahstudio (Tchibo) oder Vicki Malone zu entdecken. Audi sorgte für eine bequeme An- und Abreise der Gäste.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

SCHAUPIELER*INNEN ALS BOTSCHAFTER*INNEN

Doch auch in der Außenwirkung sei das Schauspiel mit einer ganz wichtigen Verantwortung bedacht. Dabei ginge es insbesondere auch um die Verantwortung von Schauspielern und Schauspielerinnen, Leute zu erreichen, Ihnen neue Perspektiven zu offerieren und Denkanstöße zu generieren. Der Grundstein dafür sollte bereits im Writers Room gelegt werden und sich über die gängigen Klischees und Rollenbilder hinwegsetzen. Durch die Änderung des Narrativs könne man, so Maria Furtwängler in dem von Natalia Wörner produzierten Dokumentarfilm “A Women’s Story”, einer Darstellung von Gewalt bei Frauen entgegenwirken, und so die Manifestierung von Bildern aufbrechen. Aber auch die Rolle des Mannes wurde kritisch beleuchtet, mit dem Anspruch, sich von alten Stereotypen zu befreien, endlich die Möglichkeit zu haben, Emotionen als Mann freier ausleben zu können, um so den Weg aus einer männlichen Sackgasse zu finden, so Schauspieler Stefan Jürgens. Damit gäbe es dei Möglichkeit auf ein neues Narrativ für männliche Schauspieler, jenseits des erfolgreichen Managers, der zukünftig beides kann: Managen und Erziehen.

 

GREEN CONSULTANT

​​Ein besonderes Highlight war für die Veranstalterin der Green Actor Lounge Kerstin Schilly (La Maison Film GmbH) in diesem Jahr die Vergabe von fünf Stipendien zur Ausbildung als Green Consultant. Diese von der IHK in zwei Wochen mit Prüfung ausgebildeten Fachkräfte beraten zukünftig Film- und TV Produktionen um eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten. 
 
Durch das Consulting sollen potentiale aufgedeckt werden, die jeden Schritt innerhalb einer Produktion verfolgen, angefangen beim Team über Technik und Transport bis hin zur Requisite. Dabei sei es immens wichtig so Sarah Jeschner, Produktionsmanagerin und selbst Green Consultant, RTL Deutschland, als Green Consultant möglichst offene Gespräche zu suchen mit der Fähigkeit, respektabel miteinander umzugehen, jedoch auch den Konflikt zu suchen, um so Veränderungen effizienter vorantreiben zu können. 
 
Mit dem Ende der 2. Green Actors Lounge wurde aus der Filmindustrie ein starkes Signal gesendet, wichtige Themen wie Nachhaltigkeit oder Inklusion nicht mehr lediglich Peripher zu betrachten mit dem Appell, grüne Standards zu etablieren, nach innen starke Strukturen and Anreize zu schaffen und nach außen hin den Zuschauer und die Zuschauerin auf wichtige Themen zu sensibilisieren. Dabei gilt es, den geltenden Status-Quo die Stirn zu bieten. Oder wie es Simone Beauvoir sinnbildlich hervorhob: “Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht.”