Rückblick auf den Green Product Award Fashion 2023 | Gewinner*innen im Bereich Innovation

Die Preise für den Green Product Award Fashion sind vergeben worden. Hier gibt es einen Rückblick auf die Veranstaltung und einen Blick auf die Gewinner*innen.

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Der Green Product Award Fashion, der am 22. Juli 2023 im Neonyt Düsseldorf stattfand, hat verschiedene grüne Marken, Designer*innen und Projekte präsentiert, die nachhaltige Anwendungen in der Modeindustrie entwickeln. Aus den 40 Nominierten wurden 12 Gewinner*innen aus Ländern innerhalb und außerhalb Europas ausgewählt. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Green Future Club und Igedo Exhibitions, dem Veranstalter der Neonyt Düsseldorf, unterstützt der Green Product Award Fashion die nachhaltigen Schritte in die Zukunft der Mode. Luxiders Magazine war einer der Partner der Veranstaltung. Zur Jury gehörten Belvis Soler, Chefredakteurin und Art Directorin vom Luxiders Magazine; Rosan van Boven, Mitbegründerin von Fabriek Fris & Anderlus; Sebastien Thies, CEO von nat-2™ & this; Petra Schmatz, Chefredakteurin von Sous & green lifestyle und Ulrike Kähler, Geschäftsführerin von Igedo Exhibitions. Hier ist ein Blick auf die Gewinner*innen, die unerwartete und einflussreiche nachhaltige Praktiken in der Modewelt präsentieren.

AMY – Deutschland

Völlig plastikfrei und aus überreifen Erdbeeren hergestellt: Für diese Handtasche wurde das vielversprechende Material Berriestex verwendet. Entworfen von Christine Rochlitz für die EarPods, bietet sie durch ihre Vielseitigkeit zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Ob am Gürtel oder als Mini-Crossbody-Bag, die Editor’s Choice Bags Award Gewinnerin AMY wird von der Jury mit diesen Worten begründet: „Wenn man sich die Arbeit vorstellt, die nötig ist, um ein neues nachhaltiges Material wie Berriestex zu entwickeln, verdient das unsere Anerkennung.“ Die in Deutschland ansässige Start-up-Marke hat die Aufmerksamkeit der Jury auch dadurch auf sich gezogen, dass sie sowohl vegan als auch plastikfrei ist.

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Amy ©

Collien Denim Eco Bleach von Wunderwerk– Deutschland 

Die Marke Wunderwerk präsentiert ihren GOTS-zertifizierten, 100% italienischen Denim aus Bio-Baumwolle: Collien Denim Eco Bleach. Das deutsche Unternehmen produziert Denim ohne giftige Chemikalien und liefert die Kleidung ohne Plastikverpackung aus. „Die Ware wird beim Transport nicht beschädigt oder verschmutzt“, erklären sie zur Verpackung, die eine Spitze mit einem Band aus Biobaumwolle bildet.

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Collien Denim ©

Wies von Hunkemöller – the Niederlande

Als etablierte Marke Hunkemöller hat mit Wies die neu gestaltete und nachhaltige Version ihres erwarteten BHs entwickelt. Durch die Verwendung von Farben aus der Natur, wie z. B. Eicheln, vermeidet der zu 52 % recycelte BH den giftigen Färbeprozess und setzt auf natürliche Techniken. Hinter dem Design stehen Patricia Beurskens und Megan Hutchens, die einen Schritt in die grüne Zukunft wagen.

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Wies ©

F385 CIRC-CASE – Schweiz

Schützend, recycelt und wiederverwertbar. FREITAG gewann den Winner Accessories Award mit seiner iPhone-Hülle, die aus einem zweiteiligen System besteht. Die Hülle besteht aus abgenutzten Skischuhen und das Kartenetui aus recyceltem LKW-Müll. Die Jury hat dieses Design mit diesen Worten bewertet: „Diese neue Innovation von FREITAG zeigt einen sehr schönen Ansatz zum Schutz von technischen Geräten und folgt dabei der Design- und Markenphilosophie von FREITAG und setzt den Weg der umweltfreundlichen Innovation fort.“

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CIRC CASE ©

Unfoldable – Israel

Wenn du deine Brillen auf grün umstellst, könnte dies mit einer Änderung deiner Perspektive verbunden sein. Der Student Adi Abramov aus Shenkar entwarf Unfoldable, eine modulare Brille, die aus recyceltem Stereolithographiematerial (SLA) hergestellt wird. Die Brille erinnert an die Fähigkeit von SLA, wiederverwendet und recycelt zu werden, und konzentriert sich auf ein minimalistisches Design, indem sie die Branding-Elemente entfernt und Signatursymbole an den vorderen Spitzen der Bügel anbringt. Der Concept Winner Accessories Award geht an die Unfoldable, wobei die Jury das Produkt mit diesen Schlagworten definiert: Nachhaltig, futuristisch, geschlechtsneutral und innovativ.

Unfoldable ©

4elements von Hama & Eoto – Deutschland

Ein geschlechtsloser Rucksack für jede Gelegenheit, aber ohne Plastik. So wird 4elements ein Teil der nachhaltigen Mode. Hergestellt aus Manila Fiber – 67% Baumwolle und 24% Fasern der Abaca-Pflanze–, hebt die Jury hervor, dass die Tasche sowohl plastikfrei als auch wasserabweisend ist, da dies heutzutage „nicht leicht zu finden“ ist. Die etablierte Marke Hama und die Designer Robert Winny und Lars-Jenning Gobat, die unter dem Titel Winner Bags ausgezeichnet wurden, leiten eine mögliche Veränderung der für Rucksäcke verwendeten Textilien ein.

4elements ©

Inki – Deutschland

Dieser Rucksack ist ein Muss für Yogis: Ein Alltagsrucksack, in den eine Yogamatte passt, wenn er aufgeklappt ist. Die Yoga-Rucksäcke der Start-up-Marke werden von Regina Winther und Carolin van Eupen entworfen. Die Jury hingegen lobte die Langlebigkeit des Produkts und das innovative Design.

Inki ©

TômTex – USA

Die von The Winner Clothing ausgezeichneten biologisch abbaubaren Textilien sind ein Katalysator: Zwei wichtige Bestandteile von Lebensmittelabfällen, Pilze und Muscheln, werden zu Textilien verarbeitet, die verschiedene Stoffe imitieren können. TômTex umfasst Leder, Wildleder, Latex und mehr und kommt ohne giftige Gerb- oder Färbeverfahren, Petrochemikalien oder Kunststoffe aus. Die Designer Uyen Tran & Ross McBee erhielten Komplimente von der Jury, die die Umwandlung von Abfall in Wert hervorhob.

TômTex ©

Re-Yut-Cel & Sylvia Calvo – Spanien

Re-Yut-Cel initiiert das Recycling von Kaffeesäcken zu Mode. Die recycelten Jute-Kaffeesäcke und die Abfallfasern aus der Baumwollspinnerei prägen das Produkt, dessen Schwerpunkt auf der Unterstützung der lokalen Wirtschaft und Industrie liegt. Die mit dem Winner Clothing Award ausgezeichnete Designerin Sylvia Calvo setzt die regenerierte Naturfaser auf modische Weise in Szene.

Re-Yut-Cel ©

Bio-invasive Library – Großbritannien

Die Studentin Xue Chen von der University of Arts, London – Central Saint Martin stellt invasive Pflanzen in den Mittelpunkt und nutzt sie als Rohstoffe für Fasern und Farbstoffe. Mit dem Ziel, den Abfall beim Färben und bei der technischen Produktion zu reduzieren, fasst die Jury das nutzenmaximierende und nachhaltige Projekt mit drei Sätzen zusammen: „Originelle Verwendung von Rohstoffen, interessanter Einsatz von Techniken, die wirklich etwas Neues und Taktiles schaffen.“

Bio-invasive Library ©

PLUS_ZERO – Polen

Dominika Pluska, Gewinnerin des Public Voting Best Product Award, kreiert Taschen aus upgecyceltem Leder. Sie stellt lokale Handwerker*innen und Frauen ein, die aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung ihre Arbeit verloren haben. PLUS_ZERO nimmt die kleinen Lederreste und geht ihren eigenen Weg zu nachhaltiger Mode mit einer unterstützenden Einstellung zu lokalem Handwerk und Interdependenz.

PLUS_ZERO ©

Arlecchina Bag – Italien

Arlecchina Bag, entworfen von der Studentin Emma Maiorino vom Milano Fashion Institute (POLIMI), ist inspiriert von Modularität und Zero Waste. Die mit dem Public Voting Best Concept Award ausgezeichneten Taschen bestehen aus Patches, die durch Druckknöpfe an den Patches zusammengesetzt, auseinandergenommen und ausgetauscht werden können. Maiorino strebt nach Modularität, indem er die Taschen durch ihr dynamisches Design nie langweilig werden lässt, während die verwendeten Stoffreste und Upcycling-Materialien dem Zero-Waste-Ziel des Konzepts dienen.

Arlecchina Bag ©

Images:
Green Product Award Fashion 2023

Words:
Tolga Rahmalaroglu
Luxiders Magazine Contributor

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