Was Wäre, Wenn Wir Kleidung Aus Samen Produzieren Könnten?

 

 

Die autodidaktische Fotografin Zena Holloway hat eine Methode entwickelt, die nicht nur wegweisend für die Welt der Kunst und der Mode, sondern auch für den Diskurs über die Auswirkungen der globalen Erwärmung und der Umweltverschmutzung auf unsere Ozeane ist. Luxiders stellt Ihnen Kleidung aus Samen vor.

 

 

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Zena Holloway ist eine britische Fotografin. Sie ist fasziniert von der Meeresumwelt und hat deshalb  auf experimentelle Unterwasserbilder spezialisiert, die unsere komplexen und unbewussten Beziehungen zu Ozeanen, Seen und Wasserstraßen greifbar machen. Durch ihre Arbeit erlebte Zena Holloway aus erster Hand die Auswirkungen der globalen Erwärmung und der menschlichen Verschmutzung auf das Meeresleben und die Korallenriffe, was sie auf ein einzigartiges Konzept brachte

 
 
 
 

WAS, WENN WIR KLEIDUNG AUS SAMEN PRODUZIEREN KÖNNTEN?

… genau das fragte sich Zena Holloway vor 3 Jahren, was sie schließlich zu einer erstaunlichen Methode führte. Der Prozess beginnt damit, winzige Weizengrassamen in aus Bienenwachs geschnitzte Formen zu geben. Die Samen benötigen keine Erde, da sie alle notwendigen Nährstoffe enthalten, die eine Pflanze in den ersten 2 Wochen benötigt. Anschließend wird das Saatgut bewässert, wobei ablaufendes Wasser aufgefangen wird, um den Wasserverbrauch gering zu halten. Die Wurzeln werden in zwei Wochen bis zu 20 cm groß und können in verschiedene Formen und sogar dreidimensionalen Figuren geformt werden. Nach der Ernte trocknen sie innerhalb von 24 Stunden und werden federleicht, aber fest genug, um ihr Eigengewicht zu tragen.

 
 
 
 
 
 
 

Zena Holloway nutzte diese Methode zur Herstellung von Kleidungsstücken, die völlig neue Möglichkeiten eröffneten. Die Modeindustrie verursacht derzeit 10 % aller CO2-Emissionen und eine große Menge an Umweltverschmutzung. Kleidung aus Graswurzeln ist jedoch 100% natürlich, biologisch abbaubar, CO2-negativ und dazu auch noch ästhetisch ansprechend.

 
 
 
 
 
 

Neben Kleidung nutzte Zena Holloway ihre Methode, um Skulpturen zu schaffen, die die zerbrechliche Schönheit der Korallen enthüllen. Tatsächlich pflanzte sie Wurzeln gezielt in Formen an, die Korallenstrukturen ähneln, um die ähnliche Funktion von Wurzeln und Korallenriffen hervorzuheben: nämlich die Ernährung und den Erhalt von Lebewesen. Letztendlich zielt ihre Methode darauf ab, einen Diskurs über die Gesundheit unserer Ozeane anzuregen und auf Bleachinereignisse aufmerksam zu machen, da bleaching der Hauptgrund für das Verschwinden der Korallenriffe ist.  

 
 

Photo Credits : Zena Holloway   

+  Worte: 
Lissy Reichenbach
Luxiders Magazine