Fast Fashion | Die dunklen Seiten der Bekleidungsindustrie

 

 

Die Ausstellung "Fast Fashion - Die Schattenseiten der Bekleidungsindustrie" setzt sich kritisch mit den heutigen globalen Problemen der Bekleidungsindustrie auseinander und ist vom 27. September 2019 bis 2. August 2020 im Museum für Europäische Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin zu sehen.

 

 
 

>Im Zeitalter von „Fridays fro Future" ist es höchste Zeit, die Schattenseiten einiger der schädlichsten Branchen der Welt aufzudecken. Angesichts der weltweiten Nachfrage nach schnellem Konsum bringen große Ketten alle zwei Wochen neue Kollektionen heraus. Kleidung ist wie die meisten Produkte heutzutage ein Wegwerfartikel geworden. Wenn sie nicht auf einer Mülldeponie landet, verdrängt sie die Kleinproduzenten in Afrika, die mit der Menge oder den Preisen von Kleiderspenden nicht mithalten können. Im 21. Jahrhundert ist das Einkaufen zu einem alltäglichen Zeitvertreib geworden. In Deutschland kauft eine durchschnittliche Person ungefähr 60 Kleidungsstücke pro Jahr oder ungefähr ein neues Kleidungsstück pro Woche. Ob für diesen Artikel ein berechtigter Bedarf besteht, diese Frage kommt nicht auf. Viele dieser Waren werden nicht genug getragen und manchmal gar nicht, bevor sie in Kleiderspendenboxen landen.

 

In Deutschland kauft eine durchschnittliche Person ungefähr 60 Kleidungsstücke pro Jahr oder ungefähr ein neues Kleidungsstück pro Woche.

 

 

 
 
Die Ausstellung untersucht, was sich für die Produktionsmitarbeiter in diesem hoch industrialisierten und globalisierten System geändert hat und was die Ergebnisse für unsere natürliche Umwelt sind. Für ein Baumwoll-T-Shirt, das bereits mit Chemikalien gefärbt wurde, die Ökosysteme in Flüssen und Seen vergiften, werden über 2700 Liter Wasser benötigt. Menschen in Ländern wie Bangladesch, in denen die meisten Frauen ihre Löhne mit Nähmaschinen für globale Bekleidungsunternehmen verdienen, sind anhaltender Umweltverschmutzung und kontaminiertem Grundwasser ausgesetzt. Mit zunehmendem Bewusstsein für den Schaden der Fast-Fashion-Branche wird mehr Aufmerksamkeit auf faire Modepraktiken gelenkt.
 
Ergänzt durch Einblicke in die Slow Fashionszene Berlins, präsentiert die Ausstellung erhellend fünf faire und nachhaltige Pioniere, die umweltfreundliche Designs auf den Markt gebracht haben. Rut Meyburg entwirft zeitlose Ledertaschen aus recyceltem Leder von weggeworfenen Sofas. Unter ihrem Label Lovjoi produziert Verena Paul-Benz Kleidung und Wäsche unter fairen Bedingungen in der Schwäbischen Alb und Nordportugal. Christiana Wille gründete ihre Firma Loveco in Berlin, wo sie ökologische und vegane Mode verkauft. Alf-Tobias Zahn spricht über bewussten Konsum auf seinem Blog „Grossartig“, einer unter vielen, einer wachsenden Zahl von Influencern, die durch Social Media-Kanäle an Zugkraft gewinnen. Schließlich organisiert Jenna Stein den wiederkehrenden Berlin Clothing Swap, bei dem man seine Kleidung frei mit anderen tauschen kann. Die interaktive Medien Ausstellung, Fast Fashion, beinhaltet auch Künstlerarbeiten zum Thema, darunter Werke von Taslima Akhter, Tim Mitchell, Manu Washaus und Paolo Woods.
 
Ein umfassendes Programm an Veranstaltungen und Bildungsaktivitäten sowie kreative Workshops begleiten die Ausstellung während ihrer gesamten Dauer. Die Ausstellung ist eine Initiative des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Museum für Europäische Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin.