NARKOPOP: Das Zusammenspiel von Mensch und Natur
Wald ist Sehnsuchtsort. Wald ist en vogue. Gut das Wolfgang Voigt, Mitgründer des etablierten Techno-Labels Kompakt, das Thema Wald in seinem Ambient geprägten Projekt GAS bereits vor 17 Jahren integriert hat.
Mit den bereits veröffentlichten Alben ZAUBERBERG (1997) KÖNIGSFORST (1998) und POP (2000) verdichtete er klassische und elektronische Musik miteinander. Seit ca. einem Jahr erschien NARKOPOP, viertes Album aus der Gas Projekt Serie. In diesem Album bleibt der gebürtige Kölner auf dem musikalischen Pfad des Gas Projektes, das stringent klanglich dort beginnt, wo man es erwartet und audiovisuell das Thema Wald weiter im Projekt selbst festigt. Damit verortet sich das Projekt selbst in einer Sehnsucht, die an Prägnanz keinen Millimeter verloren.
Was hat Wald und Musik miteinander zu tun? Sicher bietet sich auf den ersten Blick keine befriedigende Antwort. Aber man kann vom Produkt (Musik und visueller Komponente) auf die Wirkungskette deduzieren. Denn Gas ist ein holistisches Konzept, getragen durch Techno und einem atypischen Klangkosmos, beatmet durch eine visuelle Klammer: Wald.
Wald ist als Symbol facettenreich, geheimnisvoll und ungenau. Orientierungslosigkeit hin zur Bewusstseinserweiterung. Aber Wald tut gut, gerade weil er so ungenau ist. Rationalität fällt ab. Und so gibt uns Wolfgang Voigt in seinem Klangkosmos mittels einer geraden, nimmer endende Bassdrum einen Wanderstock, der uns durch das Dickicht führt.
Dazu angereicht, ein verzerrter Klangkosmos. Amorph, unpräzise, nebulös. Der Baum wird zum Wald. Der Wald wird zum Lebensraum. Lebendig wirkt nun alles. Und es pflanzt sich kognitiv in das Gedächtnis des Hörers.
Das das so ist, war für Wolfgang Voigt nicht selbstverständlich. Alles musste über 20 Jahre wachsen, um selbst einzusehen, das es gut ist, wie es ist. Dabei basierte die Idee den Wald in den Fokus zu nehmen und sich damit auch in die Spähren von Romantik alias Caspar David Friedrich zu begeben, auf seinem persönlichen Bezug zur Natur, Romantik und Wald.
So überlässt uns der "Voigtsche" audiovisuelle Stimulus dem Wald. Er ist eben die Spielbühne für ein intensives Erleben zwischen Mensch und Natur. Hier begegnet man sich selbst, wäscht sich rein, absorbiert Energie. Der Wald war und ist Eskapismus. Er war es für Wolfgang Voigt und er ist es für einen mit Sehnsucht behafteten Menschen.
Mit seinem aktuellen NARKOPOP Album gibt Wolfgang Voigt den Suchenden ein klangliches Biotop.
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Wolfgang Voigt, born in 1961 in Cologne, Germany, is an artist, music producer, label owner and one of the co-founders of the Cologne-based electronica and techno label Kompakt.
Working under many different project names and pseudonyms (e.g. Mike Ink, Studio1, M:I:5, GAS, Love Inc., Freiland, Wassermann…), Wolfgang Voigt has continuously varied his own, unmistakable music style from the onset of the 1990s, spanning the spectrum from creating experimental and unusual hybrids by combining elements of techno with German Schlager and folk music, to pioneering, austere minimalistic concept techno series such as Studio1, a series that was limited to 10 vinyl releases, the cover of each bearing a plain color design without any text.
