Biokosmetik | Die Biotechnologie Verändert Unsere Hautpflege

Die Schönheitsindustrie ist für ihre verschwenderischen Praktiken bekannt. Von all den Plastikverpackungen und fragwürdigen Chemikalien, die bei der Herstellung verwendet werden, bis hin zum ständigen Konsumzwang im Marketing - die Kosmetikbranche ist berüchtigt dafür, die Umwelt zu schädigen, und es wird zukünftig höchstwahrscheinlich noch schlimmer.

Die Biotechnologie soll die nachhaltige Antwort für die Kosmetikindustrie sein. Marken forschen und experimentieren mit der Natur und Bio-Wirkstoffen, um eine saubere, nachhaltige Schönheit zu schaffen. Ob bioentwickeltes Kollagen oder gentechnisch verändertes Proteinshampoo - die Biologie bietet neue innovative Möglichkeiten für unsere Hautpflege. 

WAS IST BIOTECHNOLOGIE? : DIE NATUR IST UNSER BIOLOGE

Die Biotechnologie nutzt Mikroorganismen, z. B. Pilze und Bakterien, als Fabriken für die Herstellung von Verbindungen, die für die Herstellung von Produkten in vielen Branchen benötigt werden, darunter auch in der Schönheits- und Hautpflege. 

Dieser Prozess kann dazu dienen, bestehende Verbindungen, die einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen, durch eine nachhaltigere Alternative zu ersetzen. Außerdem können Mikroorganismen auf neue und interessante Weise genutzt werden, um das Potenzial für weitaus wirksamere Lösungen zu erschließen.

Wegen der hohen Kosten der Biotechnologie wurde die Idee der Biowissenschaft bisher nicht in großem Umfang entwickelt. Doch in den letzten zehn Jahren haben Innovationen dazu geführt, dass die Branche zugänglicher geworden ist.  Covid-19 ermutigte die Kunden*innen, in eine nachhaltige, saubere Zukunft zu blicken.

BEAUTY UND NATUR: GEMEINSAM ARBEITEN

ARCAEA

Arcaea LLC (Ar-kay-uh) ist ein Unternehmen, das auf der Ginkgo Bioworks platform gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, der Beautyindustrie durch ausdrucksstarke Biologie eine neue Grundlage zu schaffen. Arcaea sieht Biokosmetik als ein wertvolles kreatives Werkzeug zur Selbstdarstellung.

Das Unternehmen wird neue Inhaltsstoffe und Produkterfahrungen für die Beatuybranche mithilfe von Technologien wie DNA-Sequenzierung, Bio-Engineering, Fermentierung und mehr entwickeln. Durch die Kultivierung branchenführender, sicherer und nachhaltiger Inhaltsstoffe will Arcaea eine neue Lieferkette für die Schönheitsindustrie schaffen, die nicht auf Petrochemikalien oder den Abbau und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen angewiesen ist.

Wie hofft Arcaea, einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit zu leisten? Die Gründerin Jasmina Aganovic erklärt uns: "Durch die Nutzung der Kraft der Biologie ist Arcaea in der Lage, äußerst nachhaltige Produkte herzustellen, die neue Funktionen und Leistungen in den Bereichen Hautpflege und Ästhetik bieten."

Arcaea konzentriert sich auf den Wandel. Für sie kann der Wandel nicht mehr warten. Er muss jetzt stattfinden: "Wir wollen nicht nur Ersatzprodukte entwickeln, sondern neue Inhaltsstoffe und Funktionen. Und das tun wir, indem wir uns von Grund auf mit einem Fokus auf Biologie aufbauen."

Wie Jasmina weiter ausführt, ist Biokosmetik inzwischen mehr als nur eine Wissenschaft: "Wir wollen die Kraft der Biologie freisetzen. Dies ermöglicht eine neue Palette von Werkzeugen zur Selbstdarstellung und verlagert die Lieferkette weg von der Erschöpfung natürlicher Ressourcen."

Mit Blick auf die Zukunft ist Arcaea hoffnungsvoll: "Wir werden nicht in absehbarer Zeit zu einer Welt übergehen, in der alle Inhaltsstoffe einer Formel biotechnologisch sind, aber zukünftige Kunden*innen werden auf den Markt kommen, wo eine biotechnologische Lösung leichter verfügbar und erschwinglicher ist. Das wäre viel besser für die Umwelt, und die Kunden*innen von Arcaea werden den positiven Einfluss, den sie auf die Nachhaltigkeit haben, zu schätzen wissen." - sagt Jasmina.

Für Jasmina muss die Zukunft für alle erreichbar sein: "Wir sind am meisten davon begeistert, dass die Biologie einzigartige Produkterlebnisse schafft, die bisher nicht zugänglich waren.", erklärt Sie.

"Wir wollen die Kraft der Biologie freisetzen. Dies ermöglicht eine neue Palette von Werkzeugen zur Selbstdarstellung und verlagert die Lieferkette weg von der Erschöpfung natürlicher Ressourcen."

GELTOR

Geltor ist ein Biodesign-Unternehmen, das die weltweit fortschrittlichsten Protein-Inhaltsstoffe für Schönheit, Lebensmittel und vieles mehr entwickelt. Die Mitbegründer Alex Lorestani und Nick Ouzounov lernten sich an der Universität kennen und erkannten bald eine gemeinsame Frage: Warum basieren Verbraucherprodukte trotz Fortschritten in Biologie und Technologie auf tierischen Inhaltsstoffen? Sie wollten der Welt und ihren Kunden*innen einen saubereren, nachhaltigen Ansatz bieten.

Die Kreativdirektorin von Geltor, Erin Kim, erklärt, wie das Thema Nachhaltigkeit für das Unternehmen an erster Stelle steht: "Nachhaltigkeit war eine treibende Kraft für unsere Mitbegründer, und sie ist nach wie vor ein wichtiger Teil des Ethos und der Mission von Geltor."

Das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit ist weit mehr als nur ein Ethos: "Eine im Jahr 2020 durchgeführte Studie hat ergeben, dass das Verfahren von Geltor 73 % weniger Wasser, 49 % weniger Treibhausgase und 40 % weniger Land verbraucht, um Proteine wie Kollagen zu produzieren, verglichen mit der konventionellen Gewinnung aus Tieren." erklärt Erin und fährt fort: "Wir arbeiten weiter an der Verbesserung aller Aspekte unserer Technologie, um unseren ökologischen Fußabdruck noch weiter zu verringern."

Für das Team von Geltor sieht die Zukunft der Biokosmetik rosig aus: "Die meisten kosmetischen Wissenschaften basierten bisher auf Chemie. Sie hat mit der globalen Schönheits- und Körperpflegeindustrie einen der aufregendsten Verbrauchermärkte zum Leben erweckt, aber wir sehen, dass der Werkzeugkasten für die Kreation durch die Biologie erweitert wird." - sagt Erin.

"Es gibt so viel mehr von unserer Geschichte, die wir der Welt mitteilen können. Was wir tun, ist nicht einfach die gleiche alte Biotechnologie, die diejenigen, die mit Biopharma vertraut sind, vielleicht erwarten."

Mit der Biotechnologie sind die Möglichkeiten endlos, sagt Erin: "Es gibt so viele Möglichkeiten für Biokosmetik und Design - von der 'Ausrottung von Molekülen' (z. B. Mammut- oder Dinosaurierproteine in Alltagsprodukten) bis hin zur Schaffung tierfreier, biomimetischer Äquivalente von Inhaltsstoffen, die sonst nur von Tieren stammen könnten."

"In der Tat hat Geltor zwei der ersten menschlichen Protein-Inhaltsstoffe für Biokosmetika auf den Markt gebracht: ein menschliches Kollagen (HumaColl21®) und ein menschliches Elastin (Elastapure®) - beide werden in einer wachsenden Zahl von Produkten verwendet, die den Verbrauchern bereits zur Verfügung stehen. Die Idee, mit biologischen Mitteln zu produzieren, ist relativ neu, und die Möglichkeiten sind wirklich endlos". - sagt Erin.

Trotz der vielen "Branchenpremieren und Auszeichnungen", die Geltor erhalten hat, wie Erin erläuterte, hat das Team noch viele Pläne für die Zukunft: "Wir stehen wirklich erst am Anfang. Wir haben bisher viel Anerkennung durch unsere Arbeit mit Kollagen erhalten - es ist aus vielen guten Gründen ein beliebter, meistverkaufter Inhaltsstoff."

Geltor möchte Biokosmetik und Design wirklich herausfordern. "Das heißt, Biodesign kann noch viel, viel mehr leisten. Wir planen in Kürze weitere Produkteinführungen, um unser Portfolio an Inhaltsstoffen in der Schönheits- und Körperpflegeindustrie zu erweitern, aber wir expandieren auch in den Bereich Lebensmittel und Ernährung mit unserem ersten tierfreien Kollagen für Lebensmittel und Getränke." sagt Erin.

Biodesign ist die Zukunft der Kosmetik: "Es gibt noch so viel mehr von unserer Geschichte mit der Welt zu teilen. Was wir tun, ist nicht einfach die gleiche alte Biotechnologie, die diejenigen, die mit Biopharma vertraut sind, vielleicht erwarten. Es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten, die Biodesign für Menschen, Produkte und Industrien erschließen kann; all die kleinen Wunder, die Proteine um uns herum ständig vollbringen; und natürlich - wie wir mit der Biologie arbeiten können, um eine freundlichere, nachhaltigere und schönere Welt zu gestalten." erzählte uns Erin.