Ein kleiner Schritt zur Nachhaltigkeit | 4 nützliche japanische Ausbesserungs- und Reparations Methoden

 

 

Nachhaltigkeit ist angekommen. Das Verlangen nach nachhaltigen Produktalternativen steigt rapide an. Wir werden jetzt in Läden gelockt, die Bio-, Recycling-, handwerkliche und lokale Materialien versprechen. Dabei vergisst man schnell, dass das Geschäft von Marken im Wesentlichen darauf basiert, Ressourcen zu verbrauchen, und nicht zu regenerieren. Die wahrste Form der „organischen“ Produktion ist, wenn das Material an der Quelle verbleibt, nicht abgezogen und in einen Rock eingenäht wird. Es kann sei einfach sein: Wir brauchen bis morgen einen neuen weißen V-Ausschnitt und Fast Fashion kann es liefern.

Der Übergang vom Konsumieren zum Reparieren ist für niemanden einfach, insbesondere wenn Fast Fashion sehr gut zugänglich ist. Doch Old-School, eigene Produkte herzustellen und zu reparieren, kommt wieder in Mode. Wir haben vielleicht den Begriff „make do and mend“ vergessen, aber er feiert ein Comeback. Und trotz gegenteiliger Überzeugung musst du nicht älter als 60 Jahre sein, um dies zu tun.

Das Jahr 2020 ist der perfekte Zeitpunkt, um Japans alte Herstellungs- und Ausbesserungsmethoden zu zelebrieren und das Bewusstsein dafür zu schärfen, denn die Olympischen Spiele in Tokio wirft ihren Schatten voraus.

Diese Techniken stammen aus Zeiten der Armut und wurden in erster Linie entwickelt, um Gegenstände so lange wie möglich zu erhalten. Sie leiten sich aus der alten japanischen Philosophie des „Wabi-Sabi“ ab, einer Wertschätzung für Schönheit in Unvollkommenheit. Die folgenden vier Techniken ermöglichen es Dir, kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu unternehmen, indem du deine Habseligkeiten etwas länger behälst, umgestaltest oder zu etwas Dauerhaftem und Praktischem machst. Du musst kein Nähfan sein, um das Sashiko-Nähen zu lernen, und du musst auch nicht mehr für immer auf den Kauf neuer Produkte verzichten.

 
 

Sashiko Nähen

Die wörtliche Übersetzung von Sashiko lautet „kleine Stiche“. Es ist eine Form der sichtbaren Ausbesserung von Textilien, die traditionell mit weißem Baumwollfaden auf Indigostoff getragen wird. Diese Patching-Technik ist eine clevere Vertuschung für diejenigen, denen es an Nähkenntnissen mangelt: die japanische Philosophie, die Fehler von Objekten zu schätzen.

Was du brauchst: Nadel, Faden, Stifte, Schere, Stoff zum Patchen

Wie man einen Sashiko-Stich macht: Schritt-für-Schritt-Anleitung

 
 
 
 
 

Furoshiki-Tragetücher

Ursprünglich verwendet, um „Gegenstände zum öffentlichen Badehaus zu transportieren und dann als eine Art Badematte zu verwenden“, werden diese wiederverwendbaren Tragetücher seit Jahrhunderten verwendet, um den Transport und die Verpackung von Waren zu unterstützen. Sie sind heute aktueller denn je und eignen sich hervorragend als Ersatz für Plastiktüten oder Geschenkpapier.

Was du brauchst: großer, quadratischer Stoff

Wickel dein Furoshiki-Tuch: Schritt-für-Schritt-Anleitung

 
 
 
 
 
 
 
 

Kintsugi Visible Mending

Kintsugi, was übersetzt "goldene Reparatur" bedeutet, ist eine sichtbare Reparaturtechnik, die für zerbrochenes Geschirr oder Keramik verwendet wird. Gebrochene Fragmente werden mit einem Metallic-Lack wieder zusammengeklebt und verwandeln den Bruch in ein schönes Kunstwerk.

Was du brauchst: Porzellan / Keramik (kein Ton oder Glas verwenden), 5-Minuten-Epoxidharz, Leimverteiler, Plastik-Tupperware, ein alter Kissenbezug, flüssiges Blattgold, kleine Kunstbürste, Schutzhandschuhe, Rasiermesser Klingen / Kistenschneider.

Kintsugi: Schritt-für-Schritt-Anleitung

 
 
 
 

Indigofärben

Dieses in Indien beheimatete blaue Pigment wird seit Tausenden von Jahren in weiten Teilen Asiens, einschließlich China, Japan und südostasiatischen Ländern, zum Färben von Textilien verwendet. Heutzutage wird es hauptsächlich dazu verwendet, Jeans und T-Shirts einzufärben und damit zu modifizieren. Die für den Färbeprozess benötigten Produkte findest du online oder im Baumarkt. Sobald du weisst, wie man das Indigofärbeverfahren anwendet, kann es mit anderen Techniken wie Shibori kombiniert werden.

Was du brauchst: natürliches getrocknetes Indigopulver, Deckelglas / Flasche, großer Deckeleimer, Schutzhandschuhe, Farbentferner, Natriumcarbonat

Indigofarbstoff: Schritt-für-Schritt-Anleitung

 
 
 
+ Words: Cressi Sowerbutts 

Cressi Sowerbutts ist Studentin der Modekommunikation in London und Norwich. Nachhaltigkeit und Mode ist Ihre Leidenschaft. Ihre Botschaft ist es, Mode und Umwelt zu zelebrieren, denn beides ist wunderbar miteinander vereinbar. 

Instagram: @cressiclaire